Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Scheuerfeld

14.04. bis 20.04.2024 Polenaustausch

Cziendobre

So begrüßt man sich in Polen. Das haben wir alle schnell gelernt – aber das ist nicht das Einzige. Doch dazu später mehr….
Wie einige bestimmt mitbekommen haben, war ein Gruppe von sechs Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit Herrn Greb und Frau Schneider zum Schüleraustausch in Polen. Schüleraustausch bedeutet, dass wir uns gegenseitig besuchen um Land, Leute und die jeweils andere Schule besser kennenzulernen und Freundschaften über Landesgrenzen hinweg zu schaffen. Wir waren zu Gast in Krappitz. Nächstes Jahr kommt eine Gruppe als Gäste zu uns. Wir freuen uns schon darauf!

Schon seit 2016 , also seit acht Jahren, besteht die Partnerschaft zwischen unserer Schule und der Tuwim Schule in Krappitz in Polen.
Jetzt endlich war es soweit. Wir konnten endlich unsere Partnerschule zum ersten Mal besuchen und das Land und die Menschen persönlich kennenlernen.

Am Sonntag, den 14.04.24, starteten wir nach Polen. Mit einem 9-Sitzer Bus, vollbepackt, gut gelaunt und etwas aufgeregt ging es los.
Nach 10 Stunden Fahrt erreichten wir unser Ziel: Eine Jugendherberge in Annaberg. Hier sollten wir die nächste Woche gemeinsam mit den polnischen Partnern leben.

Die Jugendherberge ist einfach, aber sehr schön und sauber. Das Essen morgens und abends mussten wir uns selbst zubereiten. Ebenso das Spülen und Säubern selbsr erledigen. Aber das war alles gar kein Problem, auch dank der guten Vorbereitung durch unsere Gastgeber, und spielte sich sehr schnell ein.

Nach einer sehr herzlichen Begrüßung durch Herrn Adam von der polnischen Partnerschule und einem gemeinsamen Abendessen bezogen wir unsere Zimmer und erholten uns von der anstrengenden Fahrt.

Der Montag erwartete uns dann auch direkt mit vollem Programm. Nach einem gemeinsamen Frühstück fuhren wir zur Partnerschule. Dort wurden wir in einer kleinen Feier von allen der Schule begrüßt. Die schuleigene Tuwim- Band, bestehend aus Lehrern und Schüler*innen, sangen ein paar Lieder.

Anschließend konnten wir in Kleingruppen in verschieden Workshops erste Kontakte zu den anderen Schülern knüpfen. Wir haben Kerzen gegossen, das Nähatelier kennenglernt und Karten gestaltet. Das leckere selbstgekochte Mittagessen in der Schulküche hatten wir uns dann auch verdient und genossen!
Anschließend haben wir uns ein Eis im Stadtinneren gegönnt und die Stadt ein wenig erkundet. Krappitz ist unter anderem Partnerstadt von Wissen und etwa so groß wie Betzdorf.
Dabei sind wir auch auf den Turm in Krappitz gestiegen. Er gehört zur alten Stadtbefestigung und wir haben die tolle Aussicht genossen. Im Inneren des Turmes gab es einige Kunst Austellungen und einiges über die Geschichte der Stadt zu erfahren.
Zusammen mit den polnischen Partnern sind wir zurück zur Jugendherberge gefahren. Dort gab es wieder ein selbst zubereitetes Abendessen mit Broten, verschiedenen Belägen, Gemüse und leckeren polnischen Würstchen. Dazu verschiedene Getränke.

Es war dann Zeit, die jeweils „anderen“ kennenzulernen und gemeinsam das Gelände zu erkunden. Wir stellten schnell fest „ Die sind eigentlich ganz korrekt“ ( Marlon)! Dank Handzeichen und Google Übersetzer gelang auch die Unterhaltung.

An Tag drei, Dienstag, fuhren wir in die nahegelegene Stadt Oppeln. Dort besuchten wir das Schloss Moszna.
Es sah wirklich ein bißchen so aus, als wären wir in einem Disney Film oder in Hogwarts. Wunderschön!
Das Schloss ist aus dem 17 JH, also etwa 400 Jahre alt. Es hat 365 Räume, von denen wir eine Teil besichtigen konnten und viele Türme. Im Anschluss sind wir über eine 700m lange Lindenallee durch den Park gegangen, vorbei an einem riesigen Brunnen mit Wasserfontänen, und haben noch die Orangerie besucht.
Danach ging es weiter- in die Roboterfabrik. Hier konnten wir die Kunstwerke von bewundern. Er baut Figuren aus Filmen nach, so zum Beispiel  Alle Bauteile stammen vom Schrottplatz, die meisten von Autowracks.
Die Roboter bewegten sich teilweise und zusammen mit Licht und Sound war es ein großartiges Erlebnis.

Damit war der Tag aber noch nicht vorbei:
Nach einem Besuch im Pfannkuchenhaus (sehr lecker und für jeden Geschmack etwas dabei: herzhaft, süß, vegetarisch ging es weiter in die Stadt.

Wir bestiegen noch den Piastenturm in Oppeln. Der gehörte früher zu einem Schloss, das aber seit ca. 100 Jahren nicht mehr existiert. Im Inneren des Turms konnten wir etwas über die Geschichte der Stadt erfahren, eine echte Turmwächter-Rüstung anziehen und nach 42 Metern Aufstieg die unglaubliche Aussicht genießen.
Wir sind dann noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen und haben unter anderem auch noch einen wunderschönen Spielplatz entdeckt, den wir natürlich gemeinsam testen mussten.

Voller toller Eindrücke ging es dann wieder zurück zur Jugendherberge, Abendessen, ein wenig Abendbeschäftigung mit Fußball und Spielen und dann wohlverdient ins Bett!

Mittwoch, Tag vier, mussten wir schon sehr früh aufstehen. Bereits um 5 Uhr morgens fuhr unser Bus los. Das Ziel war Auschwitz und Birkenau, eines der größten Konzentrations- und Vernichtungslager zur Zeit des Nationalsozialismus.
Der Besuch war sehr bedrückend und beeindruckend. Mit einer Guide durchliefen wir die Lager, haben uns alles angeschaut und angehört. Das beklemmende Gefühl in den Lagern, die Berichte und Bilder werden wir wohl nie vergessen. Diese Eindrücke haben Spuren hinterlassen und wir haben uns die Zeit genommen, Gefühle zuzulassen und über das alles zu sprechen.

Weiter ging die Fahrt nach Krakau.
Zu Mittag gab es für uns alle typisch polnisches Essen: Piroggi! In einem kleinen Restaurant, in dem man sich ein bisschen so fühlte wie in Uromas Küche, konnten wir diese köstlichen Teigtaschen mit drei verschiedenen Füllungen genießen. Dazu gab es ein ebenso typisches polnisches Getränk, Kompott. Das ist eine Art selbstgemachter Fruchtpunsch.

Wir machten uns dann auf den Weg zur Stadtführung. Diese startete an einer Drachen- Skulptur, die alle fünf Minuten Feuer speit. Bei der ausführlichen Stadtführung mit einem erfahrenen Guide haben wir sehr viel gesehen und über die Stadt Krakau erfahren. Wir haben das Schloss besucht, die Stadt erkundet, viel über die 121 (!) Kirchen in Krakau gelernt. Der riesige Marktpatz mitsamt seiner Markthalle war ein besonderes Highlight. Ebenso das Trompetenspiel von der Marienkirche aus.

An Tag fünf, Donnerstag, haben wir dann Annaberg erkundet. Da mussten wir ganz schön viel zu Fuß gehen, was dem einen mehr, dem anderen weniger schwer fiel Annaberg ist ein Ort auf dem höchsten Hügel Schlesiens (so heißt der Teil in Polen) und befindet sich in einem ehemaligen Vulkangebiet.

Zunächst gingen wir durch einen schönen Wald zum Museum der Schlesieraufstände und lernten etwas über die Geschichte. Anschließend wanderten wir zum Geopark, wo wir das Vulkangestein besichtigen konnten.
Weiter ging es zum Amphitheater und einem Denkmal der Schlesieraufstände. Wir waren beeindruckt von Größe, Bauweise und der Akustik des Amphitheaters, die wir natürlich ausgiebig getestet haben.
Auf dem folgenden Fußweg konnten wir uns bei einer kurzen Rast in einem Café stärken und aufwärmen, bevor wir zur Wallfahrtskirche St. Annaberg gelaufen sind. Die Kirche beeindruckt durch seine Gemälde, das viele Gold und seine Geschichte.

Zurück an der Jugendherberge ging es dann auch schon weiter : wir machten uns auf den Weg zur Schule und zur Schulübernachtung. Wir grillten gemeinsam Mitgliedern der polnischen Schule. Daneben hatten wir alle gemeinsam Spaß beim Fußballspielen, Karaoke singen, spielen und viel lachen. Nach einem langen Abend haben wir unsere Nachtlager in Turnhalle und Klassenräumen aufgeschlagen und gut geschlafen

Tag 6, Freitag
Es war der Abschlusstag mit unseren neuen polnischen Freunden.
Nach einem Frühstück fand eine Verabschiedungsfeier mit der ganzen Schule in der Turnhalle statt. Wir bekamen Geschenke und durften unsere Werkstücke des ersten Tages mitnehmen.
Nach dem Mittagessen haben wir nochmal ein leckeres Eis gegessen – dann hieß es langsam Abschied nehmen. Wir versorgten uns noch mit ein paar Lebensmitteln und machten uns auf den Weg in den Miniaturpark.. Dort konnten wir viele Sehenswürdigkeiten und Gebäude in Miniaturformat bestaunen, den schönen Park und tolle Spielmöglichkeiten wie zum Beispiel Riesenkegeln, Fußball-Billard und Klettermöglichkeiten ausprobieren.
Abends haben wir unsere Sachen schon soweit wie möglich gepackt und nach einem Abendessen und etwas Entspannung ging es dann auch ins Bett. Müde und glücklich.

Samstag, Tag 7

Noch ein bißchen (viel) müde hieß es aufräumen, frühstücken, Bus beladen…. Und ab nach Hause.
Nach 11 Stunden Fahrt kamen wir abends in Scheuerfeld an!
Es war eine aufregende, aber sehr schöne Woche! Wir haben soooo viel gesehen, erlebt, gelernt, Neues erfahren…. Einige sind über ihre Grenzen herausgewachsen…. und sind uns alle einig:
Auch wenn so ein Schüleraustausch echt anstrengend ist – es lohnt sich auf jeden Fall!!!
Wir haben vieles gelernt, polnische Wörter, Geschichte, Städte erkundet…

Vor allem aber:
Wenn man offen, mutig und mit einem Lächeln in die Welt tritt, kann nicht viel schief gehen!

DANKE an das deutsch-polnische Jugendwerk und an die Kreisverwaltung Altenkirchen für die Unterstützung dieses Austauschs. Vielen Dank an unsere Freunde in Krapkowice für diese tolle Erfahrung. Wir freuen uns schon auf den Besuch unserer polnischen Freunde bei uns!